Institut für Genetik

Hypothyreose beim Hovawart

Gleicher Hovawart, links noch gesund, rechts mit Hypothyreose, die Bildausschnitte zeigen jeweils die Rute
Gleicher Hovawart, links noch gesund, rechts mit Hypothyreose, die Bildausschnitte zeigen jeweils die Rute

Hypothyreose ist eine der häufigsten hormonellen Störungen beim Hund. Bei den meisten Hunden mit einer primären Hypothyreose (= Unterfunktion der Schilddrüse) ist eine immunbedingte Erkrankung der Auslöser (lymphozytäre Thyreoiditis). Die Krankheit zeigt einen schleichenden Verlauf über Jahre. Erkrankte Hunde werden träge, lustlos und die Leistungsbereitschaft nimmt ab. Oftmals wird beim Hovawart ein "trauriger Gesichtsausdruck" bemerkt, der die Folge von vermehrter Einlagerung von Wasser und Mucopolysacchariden in das subcutane Bindegewebe ist. Erkrankte Hunde nehmen bei gleicher Futtermenge an Gewicht zu. Das Haarkleid wird stumpf, spröde und schuppig (trocken oder fettig), die Haarstruktur wird feiner und neigt zum Verfilzen. Haarausfall kommt häufig vor, beim Hovawart ist oft nur die Rute betroffen und führt zu einer "Afghanen-Rute". Zusätzlich können Störungen im neuromuskulären und Herz/Kreislaufsystem auftreten. Störungen in den Geschlechtsorganen (Libidoverlust, schwache oder ausbleibende Läufigkeit) und Verdauungsapparat kommen ebenfalls vor. In Zusammenarbeit mit der Universität Uppsala in Schweden möchten wir die genetischen Ursachen der Hypothyreose beim Hovawart weiter erforschen und einen Gentest entwickeln, der speziell für diese Rasse zuverlässige Ergebnisse liefert. Hierfür benötigen wir EDTA-Blutproben von möglichst vielen betroffenen Tieren sowie deren Eltern und Geschwister. Wir bitten hierzu Züchter, Besitzer und niedergelassene Tierärzte um ihre Mithilfe und die Einsendung von Proben.